Sonntag, 18. März 2012

Kostümentwurf: Venus


Die Idee

Ausgehend von meinem Standpunkt, „Die Venus ist nur eine von Männern erschaffenes Bild einer für sie perfekten Frau“, verglich ich im folgenden Semester den Roman „Nana“ von Emile Zola und „Tannhäuser“ von Wagner und untersuchte inwieweit sie meine Aussage belegen, um dann den Bogen zu meiner modernen Venus zu schlagen, die dieses Semester entstehen sollte.

Diese Semesterarbeit sollte auf meiner oben genannten Aussage basieren, die ich durch den Aufsatz von Hartmut Böhme in verschiedenen Bereichen bestätigt fand.

  1. Der Mensch bzw. (vor allem Mann z. B. Hiob, Moses, Platon, Hesiod), erschafft die Götter omnipotent und erhaben, im eigentlichen Wunsch sein Leben selbst zu bestimmen. Also auch die Venus, schön und anmutig, im Wunsch sie zu besitzen. (S.4, 2. Absatz)
  2. Laut Don Juan, sind alle Frauen, die keine Heilige zu geben vermögen, eine Hure. Also auch Venus die keine Heilige zu sein vermag (siehe Tannhäuser). (S.24 unten)
  3. Bei Sacher Masoch, scheint die Frau eine Starke herrschende Persönlichkeit zu sein, jedoch hat auch hier der Sklave Macht über die Herrin, indem er ihr nur untergeben ist wenn sie gewisse gewünschte Masken trägt. Weitergehen heißt dies das Venus nur Macht hat wenn sie sich in die vom Betrachter (Mann) bevorzugte Maske zwängt.

Meine Venus sollte im Endeffekt eine scheinbar starke Domina-Figur sein, die jedoch wie oben erwähnt dem Sklaven untergeben ist indem sie sich immer bestimmten Verhaltensmustern anpassen muss und immer im Zwiespalt steht zwischen ihrer von der Natur vorgegeben Neigung masochistisch untergeben zu sein und den phallischen Charakter zu verkörpern.

Hier schwebte mir ein überaus eingepresster und eingeschnürter Leib vor, ähnlich wie auf diesem Bild zu sehen...













Mein Kostüm sollte die Frau durch vier Schnürungen Vorne, Hinten und an den Seiten einpressen. Das Kleid sollte dann in einer Performance in der Öffentlichkeit präsentiert werden. Der männliche Part, der eigentlich devote, sollte die Frau schnüren, also in ihre Rolle Pressen und sie sollte ihn dann dominieren, so wie es ihm gefällt. Leider scheiterte dieses Projekt an den geeigneten Modellen. Ich konnte keine entsprechend beleibte Frau finden die mutig genug war sich so zur Schau zu stellen.
Schade eigentlich, denn ich wollte zeigen, dass das Individuelle über der glattgebügelten Schönheit steht. Und sich jede Frau in ihrem Körper wohl fühlen darf ohne sich von Schönheitsidealen und genormten Einheitsgrößen versklaven lassen zu müssen.

Inspiration





Entwurf